Natürlich ist der Monat gekommen und fast schon wieder gegangen, ohne dass ich es auch nur richtig gemerkt habe. Ich bin überhaupt nicht unzufrieden mit dem wirklichen Juni - ganz im Gegenteil -, aber bei jedem Blick in den Kalender kommt kurz die Erinnerung an die unbestimmte Vorfreude zurück, ganz sanft, wie ein süßer Nachgeschmack, ein lauer Windhauch. Da kann die zufriedene Erkenntnis, fleißig und produktiv gewesen zu sein, natürlich nicht mithalten.
Immerhin habe ich im Juni eine Menge Altlasten abgearbeitet. Zwei Baustellen im gleichen Stil schiebe ich zwar noch vor mir her, aber während ich jetzt gerade fast zwei Monate damit zugebracht habe, zwei hingeschlampte Aufsätze komplett zu überarbeiten, ist die Aussicht auf ein, zwei Tage Literaturangaben vervollständigen fast schon entspannend. Vorher muss ich nur noch einen der Vorträge schreiben, die ich in drei Wochen in Paris halte. Und ein paar praktische Dinge erledigen (schauder).
Jedenfalls gehört Reiseplanung in mein ganz persönliche Pandämonium von Dingen, zu denen man mich zwingen muss (wie Friseur- und Zahnarztbesuche). Gestern habe ich den Großteil eines Tages damit verbracht, Flugverbindungen und Hotels für meine nächsten Dienstreisen herauszusuchen. Um es mal so zu sagen: ohnehin schon zwischen zwei Städten hin und her zu pendeln, macht die Sache nicht unbedingt leichter. Und die Ziele sind zum Teil auch eher ungewöhnlich. Aber wenigstens ist mir dann, als ich eigentlich hätte buchen können, immer aufgefallen, dass ich noch eine wichtige Kleinigkeit nicht weiß und deshalb noch warten muss, bevor ich Nägel mit Köpfen machen kann. So habe ich dann auch noch ein bisschen Zeit um mir zu überlegen, ob es mich nervös machen sollte, dass die Lufthansa den einzigen Flughafen Transsylvaniens immer um kurz nach Mitternacht anfliegt. Wir werden sehen.
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